Wissen Erinnern Fragen – Podiumsdiskussion am 03.05.2024

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Podiumsdiskussion »Freies Wort – freies Europa?« als Start der Woche der Meinungsfreiheit

Was ist für die Zukunft der Demokratie in Europa jetzt entscheidend? Welche Rolle spielt das geschriebene Wort dabei und wie können Autoren, Verlage und Buchhandlungen dazu beitragen? Einen Monat vor der Europawahl 2024 suchen der Schriftsteller György Dalos, die Journalistin und Autorin Petra Reski und der Historiker Jan-Pieter Barbian gemeinsam mit Shelly Kupferberg nach Antworten.

In vielen Ländern Europas wächst der Einfluss populistischer und autokratischer Strömungen. Die Einschränkung der Freiheit des Wortes, etwa durch die Zensur von Texten und Büchern, ist oft eines der ersten Symptome einer Destabilisierung von Gesellschaften. Das zeigt nicht nur die aktuelle Entwicklung, sondern auch der Blick in die Vergangenheit. In der nationalsozialistischen Mediendiktatur war die Kontrolle des Buchmarktes ein entscheidender Pfeiler der Propaganda. Heute geben die Entwicklungen in Ländern wie Italien, Polen oder Ungarn Anlass zu großer Sorge: In Italien ist die Pressefreiheit nicht erst unter der Regierung der Rechten gefährdet und die Angst der Medien vor repressiven Maßnahmen oder Klagen von Politikern bahnt einer Selbstzensur und tendenziellen Berichterstattung den Weg. Auch in Ungarn gibt es kein Anzeichen der Entspannung. Seit Orbán und seine Fidesz-Partei 2010 an die Macht gekommen sind, haben sie die ungarische Medienlandschaft Schritt für Schritt unter ihre Kontrolle gebracht. die öffentlich-rechtliche Berichterstattung zentralisiert und im Zuge dessen unter anderem wichtige kritische Medien eingestellt. Die Podiumsdiskussion »Freies Wort – freies Europa?« findet am 3. Mai 2024 um 19.30 Uhr im Literaturhaus Frankfurt statt. Sie ist Teil der Initiative Wissen Erinnern Fragen und bildet den Auftakt zur Woche der Meinungsfreiheit (3.–10. Mai). Veranstalter sind der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der S. Fischer Verlag in Kooperation mit der Koordinierungsstelle EU-Angelegenheiten des Dezernat V der Stadt Frankfurt am Main.

Initiative Wissen Erinnern Fragen des S. Fischer Verlags

Bald wird es keine Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr geben, die aus eigener Anschauung von der Vernichtung der Jüdinnen und Juden und anderer Verfolgter erzählen können. Um die
Erinnerung an den Holocaust weiter und wieder in die Gesellschaft zu transportieren, aufzuklären und das Bewusstsein wachzuhalten, hat der S. Fischer Verlag 2023 die Initiative Wissen Erinnern Fragen gestartet. Im Rahmen von Tagungen und Veranstaltungen wird jeweils ein bestimmtes Thema oder ein Jahrestag in den Blickpunkt gerückt und in seinem Fortwirken bis in unsere Gegenwart beleuchtet. Begleitend erscheinen Klassiker der Reihe »Die Zeit des Nationalsozialismus« neu und mit aktuellen Vorworten versehen.

Neuausgabe von »Literaturpolitik im NS-Staat« von Jan-Pieter Barbian

Als nächstes Standardwerk wird Ende April Jan-Pieter Barbians »Literaturpolitik im NS-Staat« als vollständig überarbeitete und aktualisierte Neuausgabe veröffentlicht: Bei den Bücherverbrennungen am 10. Mai 1933 handelte es sich nur um das Vorspiel eines umfassenden Prozesses. Der Buchmarkt spielte eine entscheidende Rolle in der nationalsozialistischen
Propaganda: Der NS-Staat war auch eine Mediendiktatur, in der Joseph Goebbels eine Schlüsselrolle zufiel. Von der Gleichschaltung der Berufsverbände über die Einrichtung neuer Behörden wie der Reichsschrifttumskammer bis zur Zensur gibt der Historiker und Germanist Jan-Pieter Barbian – ausgehend von zahlreichen Quellen – einen Überblick über die totalitäre Literaturpolitik und beleuchtet gleichzeitig Grenzen und Spielräume der literarischen Produktion. Seine Analyse des zwischen Anpassung, Kollaboration und Widerspruch schwankenden
Verhaltens von Autoren, Verlagen, Buchhandel und Lesern zeigt, wie sich der Kampf um literaturpolitische Kompetenzen auf den Buchmarkt auswirkte.

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