Das Dorf des Willkommens

Mimmo Lucano

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Am 1. Juli 1998 landet an der Küste des kleinen kalabrischen Dorfs Riace ein Schiff mit kurdischen Geflüchteten. Aus diesem Ereignis entsteht das ›Paese dell’Accoglienza‹, das ›Dorf des Will-kommens‹. Das Projekt wird in den folgenden 20 Jahren internationale Bekanntheit erlangen, ebenso wie dessen Initiator Domenico ›Mimmo‹ Lucano, politischer Aktivist und späterer Bürgermeister Riaces. Der rüffer & rub Verlag veröffentlicht die Biografie Mimmo Lucanos auf Deutsch und macht damit seine Vision einem weiteren Publikum zugänglich.

Über die Biografie

Mimmo Lucano wird 2004 erstmals zum Bürgermeister gewählt, ein Amt, das er bis 2018 innehaben wird. Während der humanitären Krise von Lampedusa 2009 gewährt er 200 Ayslbewerber*innen und Geflüchteten Unterkunft und Gastfreundschaft, 2017 waren bereits 550 Migrant*innen in Riace untergebracht. Dadurch konnte verhindert werden, dass die lokalen Schulen und Handwerksbetriebe schließen mussten und leerstehende Häuser wieder bewohnt wurden. Lucano wurde für seinen Einsatz mit dem Dresdner Friedenspreis ausgezeichnet und 2010 zum drittbesten Bürgermeister der Welt gewählt. Doch mit dem Aufstieg der italienischen Rechten und Lega-Chef Salvini als Innenminister wird er kriminalisiert und die Aufnahmeprojekte werden geschlossen. Die strafrechtliche Verfolgung Lucanos gipfelte kürzlich in einer Verturteilung zu über 13 Jahren Haft. Lucanos Anwälte haben angekündigt, in Berufung zu gehen.

Doch Mimmo Lucano hat nie aufgehört, an seine Idee zu glauben: Jede Gemeinschaft muss auf der Achtung der Menschenwürde beruhen. Seine Geschichte ist die Geschichte Italiens, denn sein Mut konnte die Grenze aufzeigen, jenseits derer eine Demokratie ihre Grundwerte verrät.

Erscheint am 5. November 2021 bei rüffer & rub.

Über den Autor und die Übersetzerin

Domenico ›Mimmo‹ Lucano, 1958 in Melito di Porto Salvo geboren, ist italienischer Politiker und Aktivist. Er machte einen Abschluss als Chemiker und ging danach nach Rom, um Medizin zu studieren. Das Studium brach er ab und arbeitete anschließend an verschiedenen Orten als Lehrer. Nach seiner Rückkehr nach Kalabrien gründete er zusammen mit anderen 1999 in Riace den Verein ›Città Futura‹ (Zukunftsstadt) mit der Absicht, die verlassenen Gebäude für Migrant*innen zu öffnen. Zur Verwaltung einer neu geschaffenen Weberei, Keramik- und Glaswerkstatt u.a. wurde die Genossenschaft ›Il Borgo e il cielo‹ (Das Dorf und der Himmel) gegründet. Im Jahr 2000 zog Lucano als Mitglied der Minderheit in den Stadtrat von Riace ein, 2004 bis 2018 war er Bürgermeister der Gemeinde. Im April 2021 kündigte er seine Kandidatur für den Regionalrat von Kalabrien an.

Elvira Bittner ist Übersetzerin und Dolmetscherin für Italienisch und Englisch sowie Germanistin. Sie übersetzt Belletristik, Kinderbücher, historische Romane, Biografien und Sachbücher aus den Bereichen (Kunst- und Kultur-)Geschichte, Philosophie, Theologie und Geisteswissenschaften für verschiedene Verlage.

 

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