Zusammensein
Hadija Haruna-Oelker
Hadija Haruna-Oelker
Wie sähe ein Miteinander aus, bei dem niemand ausgeschlossen wird? Wer bestimmt über Teilhabe? Und warum wird die Ablehnung behinderter Menschen nicht überwunden? In ihrem neuen Buch Zusammensein analysiert die Politikwissenschaftlerin und Journalistin Hadija Haruna-Oelker Fragen sozialer Gerechtigkeit und ein nationalsozialistisches Erbe. Sie kritisiert ein falsches Verständnis von Inklusion und wie unser Bildungssystem diese verhindert. Als Verbündete ihres behinderten Sohnes zeigt sie, wie wir von Kindern lernen, sie stärken und begleiten können, wenn sich die Gesellschaft nicht zu einem besseren verändert.Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit
Gesellschaftliche Brüche, antidemokratische Bewegungen und eine politische Entwicklung, die das Trennende verstärkt. Was tun im 75. Jahr des Grundgesetzes, in dem die Würde so vieler Menschen antastbar ist? Eine
andere Richtung einschlagen. Aus einer Schwarzen, intersektionalen Perspektive hinterfragt Hadija Haruna-Oelker Denk- und Sprachmuster. Es geht ihr um die konkrete Frage, wie wir einander anerkennend zusammenleben können. Was können wir tun, um eine umfassende Teilhabe und Teilgabe für alle zu ermöglichen? Wie treten nichtbehinderte Menschen dem Erstarken sozialdarwinistischer Vorstellungen entgegen, in der Ausgrenzung, Anfeindungen und ein entmündigendes Leistungsdenken fest verankert sind? Hadija Haruna-Oelker lädt dazu ein, alltägliche Routinen neu zu betrachten, um historisch geprägte Vorstellungen zu hinterfragen. Für sie ist die Zukunft der Demokratie inklusiv. Und Inklusion bedeutet für sie, marginalisierte Menschen nicht als Einheit, sondern in ihrer Verschiedenheit wahrzunehmen. Dabei blickt sie auf die Vielzahl der Identitäten, die unsere Gesellschaft ausmachen. Mit Blick auf ihren heranwachsenden Sohn ist sie davon überzeugt, dass Veränderung möglich ist. Geleitet wird sie dabei von der südafrikanischen Philosophie des Gemeinsinns Ubuntu: Ich bin, weil wir sind.
In ihrem neuen Buch wünscht sich Hadija Haruna-Oelker ein umfassendes gesellschaftspolitisches Nach- und Umdenken, einen Perspektivwechsel und ein Verständnis für Menschenrechte. Zusammensein ist ein mitfühlendes Plädoyer für eine Gesellschaft der Gegenseitigkeit, in der alle selbstbestimmt leben können.
Erscheinungstermin: 16. Oktober 2024
Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker lebt und arbeitet als Autorin, Redakteurin und Moderatorin u.a. für den Hessischen Rundfunk und die Frankfurter Rundschau in Frankfurt am Main. Mit dem Autor Max Czollek hostet sie den Erinnerungspodcast Trauer und Turnschuh und ist Teil des Expert*innenrates Antirassismus
der Bundesregierung. Ihre Arbeitsschwerpunkte in der Diversitätsforschung baute sie zuletzt durch eine Autor*innen-Residenz am renommierten Oberlin-College in den USA weiter aus. Für ihre Arbeit wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem ARD-Hörfunkpreis Kurt Magnus 2015 und dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus 2021. 2022 erschien ihr erstes Buch Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken, das für
den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war.