Über das Sachbuch
Die höchsten Ziele des modernen Rechts sind der Ausgleich widerstreitender Interessen und die Erhaltung des Friedens. Das deutsche Recht leistet beides besser als fast jedes andere, weil es in hohem Maße gerecht ist und sich zuverlässig durchsetzen und ändern lässt. Dazu muss es aber immer wieder dem Fortschritt und der Komplexität unserer Gesellschaft Rechnung tragen. Ausgehend von geschichtlichen Entwicklungen erklärt Bijan Moini, wie sich eine demokratische Verfassung durchsetzte, wie die Menschenwürde ins Zentrum unseres Rechtsdenkens rückte und ein Gerichtswesen entstand, das diese Errungenschaften schützt. Dabei spannt er den Bogen von der Zeit der Germanen über das nicht immer dunkle Mittelalter und die letzte in Deutschland verhängte Todesstrafe bis in die Gegenwart. Neben seiner Entstehungsgeschichte begründet und erläutert er die Grundfesten unseres gegenwärtigen Rechtssystems in all seiner Vielfalt: Den Schutz der Schwachen vor den Starken, den Umgang mit Schulden und Schuld, den Grund, das Verfahren und die Formen des Strafens. Und das an konkreten Fällen wie der wahren Geschichte des Hauptmanns von Köpenick oder dem Schicksal der Nachfolgepartei der NSDAP in der Bundesrepublik. Gleichzeitig motiviert er seine Leser*innen zu einem Gedankenexperiment: Gäbe es unser heutiges Rechtssystem nicht, hätten sie zur Entwicklung einer gerechten Gesellschaft ähnliche Regeln gefunden?
Anschaulich erklärt Bijan Moini, welche Schritte nötig waren, um zu einer rechtsstaatlichen Demokratie zu gelangen und plädiert dafür, unser System stetig zu prüfen, zu kritisieren und – wenn nötig – zu ändern. Denn auch das ist unser gutes Recht.
Erscheint am 1. September 2021 bei Hoffmann und Campe.
