Literaturpreise des Deutschen Literaturfonds in Berlin verliehen, Großer Preis an Katerina Poladjan
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Bei einer feierlichen Preisverleihung im Literarischen Colloquium Berlin sind am Abend die Literaturpreise des Deutschen Literaturfonds verliehen worden. Mit dem „Großen Preis des Deutschen Literaturfonds“ wurde die 1971 in Moskau geborene, in Berlin lebende Schriftstellerin Katerina Poladjan für ihr Gesamtwerk unter besonderer Berücksichtigung ihres aktuellen Romans Goldstrand ausgezeichnet. Miriam Zeh, die gemeinsam mit Matthias Kniep und Hans Thill der Jury angehörte, führte durch den Abend; die Laudatio hielt die Autorin Monika Rinck. „Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds“, der aus dem „Kranichsteiner Literaturpreis“ hervorgegangen ist und in diesem Jahr zum sechsten Mal vergeben wurde, ist mit 50.000 Euro dotiert. Den mit 25.000 Euro dotierten „Paul-Celan-Preis“ erhielt Bernhard Strobel im Besonderen für seine Übersetzung des erstmals in deutscher Sprache erschienenen Romans Grabbeigaben des 1995 verstorbenen norwegischen Autors Tor Ulven. Der Jury gehörten Svenja Becker, Uwe Englert, Stephan Kleiner, Patricia Klobusiczky und Christiane Körner an; die Laudatio hielt die Publizistin und Übersetzerin Karin Fleischanderl. Außerdem wurden der mit 10.000 Euro dotierte „Kranichsteiner Literaturförderpreis“ an Lara Rüter sowie die Auslands-Stipendien des Deutschen Literaturfonds vergeben; der Schriftsteller und Soziologe Juan S. Guse erhält das New-York-Stipendium, das London-Stipendium geht an die Schriftstellerin Monika Zeiner. Staatsminister für Kultur und Medien Wolfram Weimer würdigte die Preisträgerinnen und Preisträger: Sven Lehmann, Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag, zur Bedeutung des Deutschen Literaturfonds: Im Namen des Vorstands des Deutschen Literaturfonds gratulierte Regula Venske: Ein Videomitschnitt der Preisverleihung ist in Kürze auf dem YouTube-Kanal des Deutschen Literaturfonds sowie unter www.deutscher-literaturfonds.de verfügbar; dort sind dann auch die Begründungen der Jurys, die Laudationes und die Dankesreden zu finden.
„‚Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds‘ zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen der deutschen Literaturszene. In diesem Jahr ehren wir mit Katerina Poladjan eine Schriftstellerin, die mit feinem Gespür und großer erzählerischer Kunst Themen wie Herkunft, Exil und Entwurzelung sichtbar macht. Ihre Romane sind gleichermaßen intime, persönliche Geschichten wie große Erzählungen über Europas Geschichte im 20. Jahrhundert. Mit ihren Werken zeigt Katerina Poladjan auf beeindruckende Weise, wie Literatur Brücken schlagen kann – zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Herkunft und Zukunft, zwischen individueller und kollektiver Erfahrung.
Ganz herzlich gratuliere ich auch Bernhard Strobel zur Auszeichnung mit dem ‚Paul-Celan-Preis‘. Mit seinen meisterhaften Übersetzungen norwegischer Literatur hat er dem deutschen Publikum neue sprachliche Räume eröffnet und den kulturellen Dialog zwischen Norwegen und Deutschland bereichert.“
„Die Auszeichnungen des Deutschen Literaturfonds stellen literarische Arbeit in einen erweiterten Kontext – sei es durch die Anerkennung eines literarischen Gesamtwerks, welches kontinuierliche künstlerische Entwicklung sichtbar macht, oder durch die Wertschätzung und Unterstützung literarischer Auseinandersetzungen mit anderen Orten und Sprachen. Auf diese Weise verankert der Fonds Literatur in größeren zeitlichen und räumlichen Zusammenhängen und leistet ihr damit einen wertvollen Dienst.“
„Die Jury, die Katerina Poladjan aus dem Kreis der bisher durch den Deutschen Literaturfonds geförderten Stipendiatinnen und Stipendiaten ausgewählt hat, hat ihre Romane als ‚Schatzkästlein‘ bezeichnet. Ihr jüngster Roman, Goldstrand, ist ein besonderes Kleinod. Ich bin voller Bewunderung für Poladjans Kunstfertigkeit, mit der sie einen Familienroman über den Zeitraum eines Jahrhunderts vor einem großen Panorama europäischer Geschichte in einer schlanken Erzählung mit Eleganz und – bei aller Schwere – sogar Leichtigkeit und subtilem Humor verdichtet. Wir gratulieren ihr von Herzen.
Dem österreichischen Autor und Übersetzer Bernhard Strobel gilt unser Dank dafür, dass er mit seinen Übersetzungen aus dem Norwegischen dem deutschsprachigen Publikum seit vielen Jahren so bedeutende Schriftsteller wie Bjarte Breiteig, Jan Kjærstad und Arve Moen zugänglich macht. Mit seiner Übersetzung des Romans Grabbeigaben von Tor Ulven beweist er einmal mehr seine hohe Sprachkunst und zeigt zugleich, dass literarische Übersetzungen und Nachdichtungen immer auch Vermittlungsarbeit und das Erschließen anderer Kulturräume bedeuten.
Allen Preisträgerinnen und Preisträgern unsere herzlichen Glückwünsche! Wir freuen uns, dass wir es dank der nachhaltigen Unterstützung seitens des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien jedes Jahr ausgewählten Autorinnen und Autoren ermöglichen können, in Ruhe an ihren Werken zu arbeiten.“
Seit 1980 widmet sich der Deutsche Literaturfonds der Spitzenförderung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur und dem Erhalt literarischer Traditionen. Als einzige Fördereinrichtung Deutschlands ist seine Literaturförderung überregional, markt- und politikunabhängig. Der Deutsche Literaturfonds wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.
Weitere Informationen unter www.deutscher-literaturfonds.de.
Kontakt für die Medien
Politycki & Partner, Literatur- und Pressebüro
Birgit Politycki, Telefon: 040-4309315-12, Mail: bp@politycki-partner.de
Deutscher Literaturfonds
Christiane Stumpf, Telefon: 06151-40930, Mail: info@deutscher-literaturfonds.de
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